Royal Canin hat einen interessanten Beitrag zum Thema "Getreide in der Hundenahrung: Billiger Füllstoff oder wertvoller Energielieferant?" veröffentlicht, den ich gerne mit euch teilen würde:

 

Es scheint offensichtlich, dass sich in den letzten 10.000 Jahren der Domestikation des Hundes einiges getan hat. Das Zusammenleben mit dem Menschen hat dazu geführt, dass der Hund seine Nahrungsgewohnheiten denen des Menschen angepasst hat.

 

Hundeernährung: Evolutionäre Veränderung

Dies gilt ganz besonders für die Verdauung: Getreide, Gemüse und Fleisch kommen beim Menschen auf den Tisch und sind somit, lange bevor es Hundefutter gab, zur natürlichen und artgerechten Ernährung von Haushunden geworden.

Im Jahr 2013 haben Forscher herausgefunden, dass in der Entwicklung vom Wolf zum Haushund genetische Veränderungen stattgefunden haben, die eine bessere Verdaulichkeit von Stärke beim Haushund im Vergleich zu seinen wilden Vorfahren erkennen lassen (Quelle: Axelsson et al. 2013). Schließlich haben damals auch Wölfe Getreide zu sich genommen, in dem sie den Mageninhalt ihrer Beute gefressen haben.

 

Getreide als wertvoller Energielieferant

Trends wie getreidefreie Fütterung lassen sich gut vermarkten, sind aber nicht artgerechter oder gesünder. Denn Getreide ist ein wichtiger Energielieferant und in jedem Weizenkorn stecken Nähr- und Inhaltsstoffe, die für Hunde wertvoll sind:

  •     Hochverdauliche Proteine (= Eiweiß) und hochwertige Fette
  •     Fasern als Ballaststoffe, lebensnotwendige Mineralstoffe und Vitamine
  •     Energieliefernde Kohlenhydrate in Form von Stärke

MYTHOS: Getreide verursacht Allergien

FAKT: Es gibt keine „Getreideallergie“, sondern höchstens eine gegen Gerstenprotein, Weizenprotein, etc. Das Eiweiß aus Getreide ist aber nicht stärker allergen als jede andere (tierische oder pflanzliche) Eiweißquelle*. Jede Proteinquelle im Futter kann bei einzelnen, sensiblen Tieren eine Allergie auslösen. Der Prozentsatz dieser allergischen Tiere ist jedoch gering, nur 1 - 5% aller Hautpatienten in der Tierarztpraxis leidet tatsächlich an einer Futtermittelallergie**.


Verantwortung für unsere Umwelt – welche Rolle spielt Hundenahrung?
Viele der aktuellen Trends rund um das Thema Hundenahrung gehen auf Kosten unserer Umwelt. Rohstoffe werden teilweise um den halben Globus transportiert, um schließlich im Napf unserer Vierbeiner zu landen. Dabei ist es für die Gesundheit der Hunde vollkommen egal, welcher Inhaltstoff im Futter ist. Die Qualität eines Futters wird maßgeblich durch die Rohstoffe und ihre Zusammensetzung bestimmt: Wichtig ist, dass die richtigen Nährstoffe in angepasster Kombination enthalten sind.

Es gibt es ein weiteres Argument, das eindeutig für die Verwendung von Getreide in Hundenahrung spricht: Nachhaltigkeit! Getreide ist ein nachwachsender Rohstoff, der lokal wächst und nur einen Bruchteil der Ressourcen benötigt, die die Produktion von Fleisch verschlingt.

 

Getreide in der Hundenahrung: 6 Fakten

  1. Getreidehaltige Nahrung entspricht artgerechter Fütterung von Hunden.
  2. Hunde haben einen Bedarf an Nährstoffen und nicht an Inhaltstoffen.
  3. Getreide ist ein wertvoller Energie- und Nährstofflieferant.
  4. Hunde sind keine Wölfe.
  5. Vierbeiner können sowohl gegen tierische als auch gegen pflanzliche Proteine allergisch sein.
  6. Getreideproduktion ist nachhaltiger als die von Fleisch.

* Roudebush P, et al. Adverse Reactions to Food. Hand M, Thatcher C, Remillard R, Roudebush P (Eds). Small Animal Clinical Nutrition 4th ed. Mark Morris Institute: Topeka, KA. 2000: S. 431 - 453.

** Nagata M, et al. Clinical survey of canine dermatosis in Japan. Japan Vet Med Assoc. 1999; 52(12): S. 775 - 779.